Thursday, October 9, 2008

vom segeln, schnorcheln und wandern

die letzten tagen waren so ereignissreich dass ich kaum weiss wo ich beginnen soll zu schreiben. fangen wir mal beim ersten highlight an, den whitsunday islands. mit dem segelschiff CONDOR und einer bunten mischung von rund 30 passagieren bestehend aus deutschen, war ja klar!, daenen, amerikanern, kanadiern, franzosen, kolumbianern und brasilianern fuhren wir in airlie beach los richtung offenes meer. die CONDOR, mit dem noetigsten komfort ausgeruestet, war als racingboat eher auf geschwindigkeit, wendigkeit, aerodynamik etc. und weniger auf "viel platz" ausgerichtet. so verbrachten wir die nacht jeweils auf engstem raum wortwoertlich aufeinander. mit ipod und oropax bewafnet und dem leichten schwanken des schiffs schlief ich jedoch auch hier wie ein "herrgoettli".
am ersten morgen aufgewacht gings gleich los richtung whitehaven beach. der whitehaven beach ist das zweitmeist fotografierte motiv von australien. ihr habt den whitehaven beach bestimmt schon auf jeglichen postkarten und prospekten ueber australien gesehen. ich muss sagen, der whitehaven beach haelt was die postkarten und prospekte versprechen. der sand/strand ist wirklich weiss und nicht etwa hellbraun wie die meisten "weissen" sandstraende. mit taucherbrille und schnorchel ausgeruestet ging ich auch auf dem whitehaven beach auf erkundungstour und wurde prompt belohnt. ploetzlich sah ich vor mir im wasser einen riesigen schwarzen schatten. zu meinem erstaunen handelte es sich dabei nicht um ein vom cern verursachtes schwarzes loch sondern um eine ausgewachsene meeresschildkroete! wow, ein unglaubliches tier diese schildkroete!
nach 2 tagen und 2 naechten whitsunday island legten wir gesund und munter und um einige erlebnisse reicher wieder anker in airlie beach. am abend, waehrend eines live konzertes in einer bar, stiessen ein ehepaar zu uns an den tisch. er, mark-41j-kanadier, und sie, marianne-38j-schweizerin, haben sich beim reisen kennengelernt, haben mittlerweile 3 kinder und sind des reisens noch lange nicht muede. jedenfalls habe ich nun eine schlafmoeglichkeit in melbourne offeriert bekommen die ich bestimmt annehmen werde. in airlie beach hiess es auch abschied nehmen von ramona die zurueck in die schweiz reiste. me, myself and i fuhren dann gemeinsam weiter richtung sueden. erster zwischenhalt war im eungella naturschutzgebiet angesagt. dort machte ich bei regen eine 3h regenwaldwanderung. erstaunlicherweise war ich der einzige der sich bei regen in den regenwald traute. obwohl der regenwald bei regen noch viel schoener ist als bei schoenem wetter. der regenwald bluehte richtig auf und ich konnte diverse tiere sehen und hoeren. darunter auch ein seltenes baum kangaroo. nach der regenwald wanderung entdeckte ich in einem fluss sogar noch ein platypus, ein scheues, sonderbares schnabeltier. nach eugunella fuhr ich weiter nach mackay, yeppon und rockhampton. mackay und rockhampton sind nicht besonders sehenswert. trotzdem hatte ich auch hier ein paar sonderbare erlebnisse. als ich z.b. in mackay auf einem campingplatz ankam, zeltete neben mir ein ca. 50jaehriger aussie in einem kleinen iglu zelt. mein eindruck taeuschte nicht. der mann lebte schon seid mehreren wochen dort. er ernaehrte sich von blaettern und gras. ohne scheiss, ich traute meinen augen nicht als er zum fruehstueck gras und blaetter sammelte. als ich mit ihm ins gespraech kam, meinte er, er habe 4 monate urlaub und sein campervan sei momentan leider in der reparatur weshalb er fuer einige wochen in diesem f****** zelt leben muesse. als ich meinte "that's life mate" stimmte er prompt ein liedchen an. zum teil einfach crazy diese aussies! nach meinem fruehstuck, joghurt und muesli, ging es in die art gallery von mackay. nach 5min. inspirierung moderner kunst zog es mich bereits ins kaffee. die kellnerin des kaffees hatte so mitleid mit mir das ich alleine reise, dass sie mir doch tatsaechlich ein stueck kuchen spendierte. anscheinend zum aufmuntern, ich versuche nun jedenfalls mehr zu laecheln ;-) denn bis auf ein paar einsame naechte im camper bin ich staendig im kontakt mit menschen, was auch gut so ist. nicht dass ich noch mit dem auto anfange zu sprechen. obwohl, hmm.... naechster abschnitt!
auf der fahrt von mackay nach rockhampton ging mir schier das benzin aus. da die eine tankstelle kein benzin mehr hatte und die andere geschlossen war, kam ich mit dem letzten tropfen benzin im vergaser noch knap in rockhampton an. dirty sanchez fing bereits an zu husten. nach rockhampton gings weiter nach agnes water, einem wunderschoenen kleinststaedtchen direkt am meer. viele backpacker die fuer ein paar tage nach agnes water kamen sind bereits seit mehreren wochen, monaten und sogar jahren dort. so auch die beiden leiter des backpackers 1770 die bereits seit 4 bzw. 7 jahren in agnes water leben. von agnes water ging ich ein letztes mal ans great barrier reef. und zwar an das aeusserste, suedlichste reef das noch nahezu unberuehrt ist. so konnte ich beim schnorcheln mehrere schildkroeten, stingrays und sogar reefhaie aus naechster naehe beobachten und bestaunen. zurueck im backpackers 1770 lernte ich zwei deutsche kennen die direkt vom wwoofen kamen. wwoofen ist das verb fuer wwoof, Willing Workers On Organic Farm. kurz ubersetzt heisst wwoofen, dass man bei einem farmer fuer kost und logie arbeiten geht. jedenfalls habe ich nun eine adresse eines ehepaars (er slovene, sie hollaenderin) in der tasche, die ihr haus selbstaendig gebaut haben und sich zu 70% selbstversorgen. mit plumpsklo und allem drum und dran. dem naechsten abenteuer steht also nichts mehr im weg!

weiter bilder unter:
http://www.facebook.com/album.php?aid=43210&l=fde05&id=663063600

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