Tuesday, November 11, 2008

haengen geblieben

ich sitze gerade in einem kleinen, in einer seitengasse versteckten, gemuetlichen kaffee in melbourne. es riecht hier irgendwie nach indischem essen. als ich den kellner jedoch fragte, ob dies "an indian restaurant" sei, meinte dieser voller stolz "no bro', it's not an indian restaurant, but we make curries with crepes for lunch". ein italienisch anmutendes kaffee serviert indische curries mit franzoesischen crepes und dies bei chilliger lounge musik. halt typisch melbourne. waehrend sich zuerich selbst gerne mit dem multi-kulti preis auszeichnet, viele gruesse hiermit an stapi ledergerber, wird hier in melbourne multi-kulti gelebt. die stadt selbst ist ein einziges kunstwerk. die gebaeude sehen alle irgendwie abgefahren aus. trotzdem, im gesamtbild mit den menschen aus den verschiedensten kulturen scheint's irgendwie aufzugehen. nach brisbane und sydney endlich mal eine stadt die mir gefaellt in australien. ich bin mit aarau halt ein bisschen verwoehnt ;-). heute abend treffe ich mich noch mit zwei einheimischen die ich in surfers paradise kennengelernt habe. wie es sich fuer richtige melbourner gehoert, stamt der eine, abi, aus bombai und der andere, delon, aus goa. beides mega cool jungs und obwohl sie auf der anderen seite der erdenkugel leben haben wir irgendwie die selben interessen, einstellungen etc. einfach grossartig!
wie bereits erwaehnt hat mir brisbane und sydney ueberhaupt nicht gefallen. ausser shoppen, den ueblichen museumstouren, parks und botanischen gaerten bieten beide stadte meiner meinung nach nicht viel spezielles. zu erwaehnen sind vielleicht die gewalltige staatsbibliothek in brisbane und die bekannte harbour bridge sowie das opernhaus in sydney. als kulturliebhaber hab ich mir natuerlich eine theatervorfuehrung im opernhaus angetan. leider hab ich ein stueck ausgesucht wo mehr gesprochen als theatriert (gibt es dieses wort ueberhaupt?) wurde. naja, wenn die anderen gelacht haben habe ich mit einer sekunde verzoegerung mitgelacht. fuer englische poesie reichen meine english skills leider noch nicht aus. was sydney ausserdem noch bietet ist der bondi beach mit seinen riesigen wellen. respect denn surfern die sich den 4-6 meter hohen wellen stellen!
nach brisbane ging ich weiter nach surfers paradise. zufaelligerweise war zu dieser zeit gerade das jaehrliche IndyCar Racing, die amerikanisch/australische Formel 1, in surfers. es war deshalb ganz schoen was los. obwohl ich weniger der motoren typ bin sagte ich mir, wenn ich schon mal da bin kann ich mir ja auch mal so ein rennen reinziehen. zusammen mit drei englaendern ging ich dann ans Indy. wie ich es mir vorgestellt habe, lohnten sich die chf 80.- eintritt nicht. obwohl ich dies natuerlich niemals haette laut aussprechen duerfen. denn die englaender hatten 3 tages paesse fuer chf 300.- gekauft und haetten dafuer selbstverstaendlich auch chf 3'000.- bezahlt. ihr haettet die blicke der jungs sehen sollen wenn die autos an uns vorbeifuhren. unbezahlbar wie die jungs mich ansahen, den daumen nach oben richteten und "booooaaaah" von sich gaben. wohlbemerkt, mehr als 1 sekunde pro auto lag da nicht drin als diese mit rund 300 sachen an uns vorbeiduesten. der kroenende abschluss war dann noch die flugshow des australischen militaers. als der duesenjet ca. 50m ueber unseren koepfen hinweg richtung mond zischte und gleichzeitig noch die duesen brennen lies meinte der eine englaender zu mir, dass sich die 300 bugs schon alleine wegen dieser einen sekunde gelohnt hat. naja, fuer 300 bugs (chf 300.-) gehe ich leiber ein wochenende wellnessen, bin halt eben ein softi. ;-)
neben dem indy bietet surfers paradise auch noch gewalltige wellen und jede menge party. und haette ich nicht so viele coole laeute kennengelernt waere ich wahrscheinlich nach einem tag gegangen. schlussendlich bin ich jedoch eine woche haengen geblieben. nach surfers gings weiter richtung byron bay. byron bay ist der ort schlechthin zum haengen bleiben. byron bietet neben super wetter, schoenen straenden, jede menge surf- und new ages shops auch cool bars, gute restaurants, einzigartige unterkuenfte und eine geniale, gemuetlich-friedliche stimmung. meine bleibe fuer eine woche war ein tee pee zelt a la winnetou. am zweiten tag buchte ich eine tagestour nach nimbim. nimbim ist sozusagen das amsterdam von australien. wie man mir sagte, kauften in den 70er jahren diverse hippies gemeinsam ein riesiges stueck land rund 30 autofahrminuten von byron entfernt. auf diesem stueck land, heute nimbim, veranstalteten die hippies regelmaessige festivals mit allem was dazu gehoert. bekanntlich waren dies sex, drugs, peace etc. die krassesten unter den hippies gingen nach den festivals nicht mehr nach hause und leben, wenn sie noch nicht gestorben sind, auch heute noch gluecklich und stoned in nimbim. einer dieser noch lebenden hippies, jim, habe ich persoenlich kennengelernt. jim kam auch in den 70er jahren aus new york nach australien und kaufte sich in der naehe von nimbim ein riesiges stueck land. seid daher kifft er taeglich, konsumiert alle 6 monate psychedelische drogen und pflanzt massenhaft baeume an. mittlerweile hat er bereits mehrere tausend baeume angepflanzt und lebt jetzt regelrecht in einem wald. natuerlich laeuft jim am liebsten im adams-kostuem in der gegend rum. er hat kein bankkonto, kein natel und keine schuehe. es sei halt hart ein richtiger hippi zu sein, meinte er...!
zurueck in byron machte ich dann endlich den fuer austalienreisende obligatorischen sufkurs. mein surflehrer war, wie konnte es anders sein, ein haengen gebliebener schweizer namens dominik. dominik lebt seit vier jahren in byron als surflehrer und koennte sich nicht mehr vorstellen zurueck nach basel zu gehen. als aargauer kann ich dies natuerlich sehr gut nachvollziehen. ;-) das surfen als solches gefaellt mir sehr gut. obwohl es einiges anstregender ist als ich mir es vorgestellt habe. nach 2 monaten taeglich bier und zero sport ging das padeln maechtig in die knochen, gelenke, muskeln, gedaerme... trotzdem, ich freue mich bereits heute auf die naechsten wellen.
morgen gehts weiter ins landesinnere. rusty, ein buddhistischer rastafarra den ich in byron im tee pee kennengelernt habe meinte, ich koenne australien keinesfalls verlassen ohne die power des ulurus (ayers rock) gespuert zu haben. sogar seine mutter haette die power gespuert, und dies obwohl sie fleisch esse! "pierre, there is no ohter place like uluru. go there and feel the energy bro" Oki doki bro', I go!


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Tuesday, October 21, 2008

vier irre iren

hervey bay, morgens um 7 uhr, ich steige schlafgetrunken aus meinem camper und... scheisse, es regnet noch immer. faellt nun meine langersehnte whale watching tour buchstaeblich ins wasser?
nein petrus, das kannst du mir nicht antun!!!!!
mein gebet wurde erhoert ;-) gegen mittag hoerte es endlich auf zu regnen und die whale watching tour konnte durchgefuehrt werden. nach einer halbstuendigen schiffahrt sahen wir in der ferne die ersten wale aus dem wasser springen. als die wale uns entdeckten fingen diese regelrecht an zu kommunizieren mit uns. sie jumpten aus dem wasser, winkten uns mit den flossen zu, schwammen zum anfassen nahe an unser schiff, gruppierten sich zu verschiedenen formationen und so weiter und so weiter... einfach ueberwaeltigend wie sich die wale uns praesentierten. die art und weise wie sie mit ihrer neugier auf uns zukommen war einfach unglaublich und schwierig in worte zu fassen. fuer mich ging mit dieser begegnung ein weiterer traum in erfuellung.
nach hervey bay gings weiter nach rainbow beach, von wo aus ich einen dreitaegigen trip nach fraser island gebucht habe. fraser island ist die groesste sandinsel der welt und kann nur mit einem 4x4 jeep "bezwungen" werden. in rainbow beach angekommen wurden wir in 11er gruppen eingeteilt die sich jeweils gemeinsam einen jeep teilten. meine gruppe bestand aus vier englaendern, vier irren, nur einem deutschen und mit mir zwei schweizern. "soweit so gut" dachte ich mir...
der tourorganisator, ein abartig verrueckter aussie, erlaeuterte uns dann waehrend einer stunde die verhaltensregeln auf fraser. kurz zusammengefasst handelte seine einfuehrung von bloody dingos, bloody fraser, respect me i respect you, make the world fucking better, fucking, fuck, fucker. er war offensichtlich ein sehr intelligenter und gebildeter mann.
mit "genuegend" alkohol, food und guter laune eingedeckt gings am anderen tag puenktlich los nach bloody fucking fraser (gefaellt mir langsam dieser australische "akzent"). fraser island bietet eigentlich sehr viel. von wunderschoenen suesswasserseen mit weissen sandstraenden ueber einzigartige waelder und tiere bis hin zu klippen von denen aus man wale, haie und schildkroeten beobachten kann. doch der eigentliche grund wieso der ausflug nach fraser island so beliebt ist scheint ein anderer zu sein. die meisten laeute gehen primaer wegen dem 4x4 jeep fahren und dem gesauffe nach fraser. so kam es auch, dass wir bereits um 11 uhr morgens am bieren waren. natuerlich machte auch unser fahrer mit, einer der vier irren iren. die vier irren iren bestanden aus einem alkoholiker, einem psycho und zwei faulen, staendig am chips und schockoriegel fressenden irinnen. obwohl dem alkoholiker vor ein paar jahren nach einem autounfall ein teil seines hirnes sowie 75% seiner leber entfernt wurde und er nur noch auf einem auge 20% sehen konnte, hielt ihn das nicht auf bereits um 5 uhr morgens einen vodka/redbull und joint nach dem anderen zu konsumieren. jedenfalls hatte dieser dann bereits um 8 uhr voll die party, tanzte und sang staendig "i go to heaven and then i take the bus". die zwei faulen irinnen sassen die ganze zeit nur rum und meckerten dass ihnen jemand den alkohol weggetrunken habe. kurze anmerkung dazu; bereits nach dem ersten abend war unser alkohol vorrat (11 bier / person) verbraucht. und die irren iren meinten tatsaechlich, sie haetten nur 8 bier getrunken. naja, entweder konnten sie nur bis 8 zaehlen oder si waren so verladen dass sie nur die ersten 8 bier mitbekommen haben. ich tippe auf ersteres, so hart dies klingen mag. gluecklicherweise war der rest der truppe super. mit dem deutschen dude, boschi albert, machte ich abends einen rundgang von gruppe zu gruppe. es gab da zum beispiel die eine gruppe, nennen wir sie mal die depro gruppe, wo alle depressiv im kreis sassen und einem noch depressiveren gitarristen zuhoerten. kurz bevor auch mir die traenen kamen meinte albert zu mir "heyyy alteeee, dass hier geht ja aber wohl gar nich du", worauf wir zur naechsten gruppe, dem horny camp, gingen. albert und ich kamen aber leider zu spaet. denn als wir um 21 uhr zur gruppe stiessen hingen schon alle weiber an einem typen rum. zurueck bei unserer gruppe wollte der eine englaender unbedingt dass wir in nach der zeit fragen. als wir ihn dann endlich fragten "what time is it" praesentierte er uns cock-o-clock was ich hier nicht naeher beschreiben moechte (koennt ja mal googeln). auch der darauffolgende helikopter wollt ihr nicht beschrieben haben. die englaender unserer gruppe waren mega cool drauf und waren immer fuer einen spass zu haben. so stand auch ploetzlich mal wieder einer der englaender mit heruntergezogener badehose vor der gruppe, als ihm diese einer runterzog. einfach verrueckt diese englaender ;-)
jedenfalls brauchte ich nach fraser dringend mal wieder ein bisschen erholung. so fuhr ich weiter nach noosa, dem miami von australien. schoene straende, noble bars, villen mit meeranschluss und massenweise boutiquen. so kam es dann, dass ich erstmals seid ich in australien am reisen bin, laenger als 3 naechte am gleichen ort blieb und mal richtig urlaub machte. bis auf den besuch im australien zoo, dem zoo von steve irwin (dem krokodilbezwinger der ironischwerweise von einem fisch gekillt wurde), lag ich nur rum und entspannte.

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Thursday, October 9, 2008

vom segeln, schnorcheln und wandern

die letzten tagen waren so ereignissreich dass ich kaum weiss wo ich beginnen soll zu schreiben. fangen wir mal beim ersten highlight an, den whitsunday islands. mit dem segelschiff CONDOR und einer bunten mischung von rund 30 passagieren bestehend aus deutschen, war ja klar!, daenen, amerikanern, kanadiern, franzosen, kolumbianern und brasilianern fuhren wir in airlie beach los richtung offenes meer. die CONDOR, mit dem noetigsten komfort ausgeruestet, war als racingboat eher auf geschwindigkeit, wendigkeit, aerodynamik etc. und weniger auf "viel platz" ausgerichtet. so verbrachten wir die nacht jeweils auf engstem raum wortwoertlich aufeinander. mit ipod und oropax bewafnet und dem leichten schwanken des schiffs schlief ich jedoch auch hier wie ein "herrgoettli".
am ersten morgen aufgewacht gings gleich los richtung whitehaven beach. der whitehaven beach ist das zweitmeist fotografierte motiv von australien. ihr habt den whitehaven beach bestimmt schon auf jeglichen postkarten und prospekten ueber australien gesehen. ich muss sagen, der whitehaven beach haelt was die postkarten und prospekte versprechen. der sand/strand ist wirklich weiss und nicht etwa hellbraun wie die meisten "weissen" sandstraende. mit taucherbrille und schnorchel ausgeruestet ging ich auch auf dem whitehaven beach auf erkundungstour und wurde prompt belohnt. ploetzlich sah ich vor mir im wasser einen riesigen schwarzen schatten. zu meinem erstaunen handelte es sich dabei nicht um ein vom cern verursachtes schwarzes loch sondern um eine ausgewachsene meeresschildkroete! wow, ein unglaubliches tier diese schildkroete!
nach 2 tagen und 2 naechten whitsunday island legten wir gesund und munter und um einige erlebnisse reicher wieder anker in airlie beach. am abend, waehrend eines live konzertes in einer bar, stiessen ein ehepaar zu uns an den tisch. er, mark-41j-kanadier, und sie, marianne-38j-schweizerin, haben sich beim reisen kennengelernt, haben mittlerweile 3 kinder und sind des reisens noch lange nicht muede. jedenfalls habe ich nun eine schlafmoeglichkeit in melbourne offeriert bekommen die ich bestimmt annehmen werde. in airlie beach hiess es auch abschied nehmen von ramona die zurueck in die schweiz reiste. me, myself and i fuhren dann gemeinsam weiter richtung sueden. erster zwischenhalt war im eungella naturschutzgebiet angesagt. dort machte ich bei regen eine 3h regenwaldwanderung. erstaunlicherweise war ich der einzige der sich bei regen in den regenwald traute. obwohl der regenwald bei regen noch viel schoener ist als bei schoenem wetter. der regenwald bluehte richtig auf und ich konnte diverse tiere sehen und hoeren. darunter auch ein seltenes baum kangaroo. nach der regenwald wanderung entdeckte ich in einem fluss sogar noch ein platypus, ein scheues, sonderbares schnabeltier. nach eugunella fuhr ich weiter nach mackay, yeppon und rockhampton. mackay und rockhampton sind nicht besonders sehenswert. trotzdem hatte ich auch hier ein paar sonderbare erlebnisse. als ich z.b. in mackay auf einem campingplatz ankam, zeltete neben mir ein ca. 50jaehriger aussie in einem kleinen iglu zelt. mein eindruck taeuschte nicht. der mann lebte schon seid mehreren wochen dort. er ernaehrte sich von blaettern und gras. ohne scheiss, ich traute meinen augen nicht als er zum fruehstueck gras und blaetter sammelte. als ich mit ihm ins gespraech kam, meinte er, er habe 4 monate urlaub und sein campervan sei momentan leider in der reparatur weshalb er fuer einige wochen in diesem f****** zelt leben muesse. als ich meinte "that's life mate" stimmte er prompt ein liedchen an. zum teil einfach crazy diese aussies! nach meinem fruehstuck, joghurt und muesli, ging es in die art gallery von mackay. nach 5min. inspirierung moderner kunst zog es mich bereits ins kaffee. die kellnerin des kaffees hatte so mitleid mit mir das ich alleine reise, dass sie mir doch tatsaechlich ein stueck kuchen spendierte. anscheinend zum aufmuntern, ich versuche nun jedenfalls mehr zu laecheln ;-) denn bis auf ein paar einsame naechte im camper bin ich staendig im kontakt mit menschen, was auch gut so ist. nicht dass ich noch mit dem auto anfange zu sprechen. obwohl, hmm.... naechster abschnitt!
auf der fahrt von mackay nach rockhampton ging mir schier das benzin aus. da die eine tankstelle kein benzin mehr hatte und die andere geschlossen war, kam ich mit dem letzten tropfen benzin im vergaser noch knap in rockhampton an. dirty sanchez fing bereits an zu husten. nach rockhampton gings weiter nach agnes water, einem wunderschoenen kleinststaedtchen direkt am meer. viele backpacker die fuer ein paar tage nach agnes water kamen sind bereits seit mehreren wochen, monaten und sogar jahren dort. so auch die beiden leiter des backpackers 1770 die bereits seit 4 bzw. 7 jahren in agnes water leben. von agnes water ging ich ein letztes mal ans great barrier reef. und zwar an das aeusserste, suedlichste reef das noch nahezu unberuehrt ist. so konnte ich beim schnorcheln mehrere schildkroeten, stingrays und sogar reefhaie aus naechster naehe beobachten und bestaunen. zurueck im backpackers 1770 lernte ich zwei deutsche kennen die direkt vom wwoofen kamen. wwoofen ist das verb fuer wwoof, Willing Workers On Organic Farm. kurz ubersetzt heisst wwoofen, dass man bei einem farmer fuer kost und logie arbeiten geht. jedenfalls habe ich nun eine adresse eines ehepaars (er slovene, sie hollaenderin) in der tasche, die ihr haus selbstaendig gebaut haben und sich zu 70% selbstversorgen. mit plumpsklo und allem drum und dran. dem naechsten abenteuer steht also nichts mehr im weg!

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Sunday, September 28, 2008

planmaessig ungeplant

nach 2 wochen cairns war es letzten sonntag endlich soweit, meine reise konnte losgehen. planmaessig ungeplant kam es bereits vor abreise anders als angedacht. anstatt mit dem greyhound bus zu reisen bekam ich die moeglichkeit, mit einer schweizerin, die in cairns ihren freund fuer einen neuen traumprinzen verliess, den platz ihres ex-freundes einzunehmen und mit einem wicked camper bis nach sidney zu reisen. nach harten und zaehen verhandlungen mit meiner freundin karin konnte ich ramona zusagen und meinen platz an board von dirty sanchez, so heisst unser wicked camper, einnehmen.
zuerst ging es fuer einen tag richtung norden ins naturschutzgebiet cape tribulation. cape tribulation bietet neben diversen regenwaldwanderungen und schoenen straenden auch flussfahrten auf denen man eigentlich krokodile antreffen sollte. leider hatten wir weniger glueck und mussten cape tribulation verlassen ohne ein einziges krokodil zu sehen. trotzdem, die wanderung durch den regenwald war genial und auch die flussfahrt war beeindruckend. danach fuhren wir mit dirty sanchez richtung sueden. unsere erste nacht verbrachten wir auf einem parkplatz hinter einem abgefuckten restaurant in innisfails, einem kleinen, haesslichen kaff vor mission beach. trotz der haesslichen umgebung war die erste nacht sehr unterhaltsam und wir stiessen mit champagner auf unser abenteuer an (die reise, nicht dass das jetzt jemand falsch versteht, gaell karin). am naechsten tag ging es dann mehr oder weniger ausgeschlafen weiter richtung mission beach. nach einem zwischenstop bei den millaa millaa wasserfaellen und einer uebernachtung im paronella park kamen wir gesund in mission beach an. dies obwohl ich ab und zu auf der rechten anstatt der linken strassenseite fuhr. mission beach besticht durch herrliche sandstraende und einer schoenen, zum teil etwas new age angehauchten kleinststadt. den tag verbrachten wir mit sonnenbaden an einem schoenen strand unter palmen. natuerlich konnte ich den versuch nicht auslassen eine der rumliegenden kokosnuesse zu oeffnen. mit steinen und haenden bewaffnet war nach rund 30min auch dieses abenteuer erfolgreich gemeistert. am abend haben wir uns einen abstellplatz fuer unseren camper gesucht. direkt am meer haben wir einen versteckten parkplatz inkl. toilette, welch luxus!, gefunden. mit meer-rauschen in den ohren und bundi-coke-rausch im kopf ging auch diese nacht unterhaltsam ueber die buehne. am morgen danach war dann fruestueck am strand und morgenschwumm im meer angesagt.
nach weiteren 3h stunden autofahrt erreichten wir townsville wo wir wieder mal einen offiziellen campingplatz aufsuchten um zu duschen und unsere ipods etc. aufzuladen. townsville ist eine superschoene stadt mit coolen bars und vielen restaurants sowie shoppingmoeglichkeiten. von townsville nahmen wir die faehre nach magnetic island. magnetic island bietet diverse schoene buchten und ist ein paradies fuer naturliebhaber. man kann praktisch die ganze insel zu fuss oder mit dem auto erforschen und koalas, kangaroos, papageien, schoene buchten etc. entdecken und live erleben. wir haben sogar einen koala aus naechster naehe bestaunen koennen. ansonsten bietet magnetic island nicht viel. auch der bekannte horseshoe beach haelt nicht was die prospekte etc. versprechen. nach magnetic isalnd fuhren wir direkt nach airlie beach, dem ausgangspunkt fuer ausfluege an die whitsundays, die zu den schoensten straenden der welt gehoeren sollen. nach langem hin und her haben wir eine segelfahrt auf der condor, einem sportsegelschiff, gebucht. in bereits 2h ist boarding time und wir segeln fuer 2 tage und 2 naechte an die whitsundays. mal schauen ob die straende und das riff wirklich so atemberaubend sind wie alle sagen!
planmaessig ungeplant wird mich ramona bereits wieder verlassen. sie spuerte ploetzlich einen unglaublichen drang um nach hause zu gehen und hat kurzerhand ihren flug umgebucht. boese zungen behaupten dass eine woche auf engstem raum mit mir zuviel fuer sie war. offiziell hat sie jedoch heimweh, was ich irgendwie auch verstehen kann. ich meine hier in australien scheint jeden tag die sonne, die leute sind freundlich, das meer ist wunderbar und in der schweiz regnet es den ganzen tag, es ist kalt und nass...
....und so laeuft bereits wieder alles nach plan. ich nehme weiterhin jeden tag wie er kommt. lasse mich von den wellen treiben, vom wind tragen und ueberlasse das schicksal meiner reise voll und ganz dem "zufall". halt ganz nach plan: UNGEPLANT!


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Wednesday, September 17, 2008

cairns part II

die letzten tage waren primaer durch folgende ereignisse gekennzeichnet:

1. sonne, sonne und noch mehr sonne
2. schnorchel- und tauchgang am great barrier reef
3. mein geburtstag / cairns tropical zoo

nach fast einer woche schweizer wetter (regen, regen, regen... und noch mehr regen) haben wir seit freitag endlich wieder sonne, sonne und nochmals sonne.

letzten samstag war es endlich soweit. mit der ocean spirit III ging es relativ puenktlich um 8:00 uhr richtung great barrier reef. zusammen mit einigen anderen schweizern habe ich einen tagestrip ans great barrier reef inkl. schnuppertauchgang gebucht. es ist schwierig das great barrier reef in worten zu beschreiben. kennt ihr noch die raffaello (schocko/kokosnuss kugeln) werbung von frueher? ich kam mir jedenfalls vor wie in dieser raffaelo werbung. glasklares tuerkisblaues wasser, sonnenschein, bunte fische und korallen, kleine weisse sandinseln, kurz gesagt das paradies auf erden. gluecklicherweise bin ich von der seekrankheit verschont geblieben. eine andere, ungluecklichere teilnehmerin, hat auf dem schiff praktisch durchgehend gereiert, wobei fuer sie das paradies eher zur hoelle wurde. ein weiteres highlight dieses tagestrips war der schnuppertauchgang. nach einer einfuehrung in die basics des tauchens durch die schiffscrew ging es dann mit tauchflasche und allem drum und dran fuer rund 30min ab in ca. 5-8 meter tiefe. obwohl ich bisher mehr der schnorchler war hat mich dieser tauchgang gepackt und ich habe mir fest vorgenommen demnaechst mal das paddy zu machen.

am dienstag hatte ich ja bekanntlich geburtstag. als ich zum fruestueck kam hat mir meine homestay mother zur feier des tages pfannkuchen gebacken und mich am nachmittag in den tropical zoo von cairns eingeladen. der cairns tropical zoo ist kleiner, aber sehr schoener zoo im regenwald von cairns. viele tiere leben frei im zoo und koennen aus naechster naehe betrachtet werden. so auch die kackadoos, kangoroos etc. die highlights des zoos waren die bird show, die koalas, die wumbatz, die krokodile und vieles mehr. am meisten beindruckt hat mich die bird show. alle voegel und papageien fliegen frei im zoo bzw. regenwald herum und fuehren kunststuecke vor. nach dem nachtessen servierte meine homestaz mother michelle noch einen selbstgebackenen schockoladenkuchen mit kerzen und allem drum und dran. ich muss sagen, eine besser homestay mother als michelle kann man sich gar nich vorstellen. sie hat ein grosses herz, humor und die typische australische unbeschwerte lebenseinstellung. nach dem nachtessen ging es dann richtung cairns city um meinem geburstag noch den letzten rest zu geben. bedingt durch das laengere nachtessen habe ich leider meine eigene kleine ueberraschungsparty vepasst - shit happens. jedenfalls waren die orginisatoren der ueberraschungsparty - marcel, erika, nadine, ramona und die geile schwedin - schon maechtig parat als ich sie dann im woolshed abfing. zusammen haben wir dann bis am morgen abgerockt! vielen dank nochmals an die organisatoren der ueberraschungsparty und sorry dass ich es mit dem SMS bzw. mit der vorwahl versifft habe.



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Tuesday, September 9, 2008

lebenszeichen

nach rund 22 nettoflugstunden bin ich letzten freitag gut in cairns, australien, angekommen. meine homestay mother michelle, 50j-170cm-150kg, nahm mich am flughafen gleich herzlich in empfang. michelle, mutter von 2 ausgewachsenen kindern, kuemmert sich sozusagen hauptberuflich und mit viel engagement um die betreuung von studenten. sie steht jeden morgen frueh auf und macht fruehstueck. wenn ich so gegen 7:15 uhr auf der matte stehe ist bereits genuegend toast, cereals, fruechte, kaffee etc. serviert. trotz ihres respektablen gewichts, kocht sie ausgesprochen gut und gesund. es gibt jeden tag frisches gemuese und frische fruechte vom markt, also fast wie zuhause ;-) zusammen mit einer studentin aus taiwan und michelle's 10jaehrigem kampfhund namens "ranger", ausgesprochen "rainscha", teilen wir uns ein altes cairnsisches haus nahe des stadtzentrums. wie jede studentin aus taiwan hat auch meine mitbewohnerin einen englischen namen angenommen. sie heisst jetzt nicht mehr ko chi wan chi chucha zen yin yan sondern amber, worueber ich auch sehr froh bin. uebrigens, wusstet ihr dass man in taiwan sowie korea (und wahrscheinlich auch in china) bei der geburt bereits 1 jahr alt ist? viele asiaten zaehlen die embrio zeit bereits zum leben weshalb man bei der geburt automatisch gerundet schon 1 jahr alt ist. beim ersten geburtstag werden viele asiaten also bereits 2 jahre alt. :-)

von cairns selber bin ich ein bisschen enttaeuscht. cairns ist relativ klein und hat keinen strand sondern lediglich einen salzwasserpool (lagune) zur oeffentlichen benutzung. cairns eignet sich jedoch sehr gut als ausgehpunkt fuer diverse regionale attraktionen wie z.B. das great barrier reef sowie diverse inseln und straende. von dem her sind 2 wochen aufenthalt gerade richtig fuer mich.

was das wetter anbelangt hatte ich bis jetzt leider weniger glueck. die ersten 2 tage waren schoen, seid gestern regnet es jedoch nonstop. die sprachschule die ich diese und naechste woche besuche gefaellt mir soweit gut. unsere klasse bsteht zu je 50% aus schweizern und asiaten, hauptsaechlich japaner und koreaner. der unterricht ist sehr locker gestaltet aber trotzdem lehrreich.

letzten samstag ging ich das erste mal so richtig aus. cairns nachtleben bietet sehr viele bars und eine handvoll disco's. in den bars spielen am wochenende gewoehnlich livebands. dies sollte man in der schweiz unbedingt auch vermehrt einfuehren. der sound ist eher blues-, jazz- und rocklastig was mir sehr gut gefaellt. und hey, die livebands sind echt top.
als ich da so alleine in der bar sass dauerte es ca. 15min bis der erste aussie zu mir kam und meinte, dass ich per sofort nicht mehr alleine hier sei. jedenfalls zog ich dann mit damian und cameron durch die bars und disco's von cairns, war echt cool! damian selber war rund 8 jahr auf weltreise und kannte einfach jeden in cairns. nach X gin tonic und hunderten von neuen namen die ich jeweils in der naechsten sekunde bereits wieder vergessen habe ging es dann mehr oder weniger gradlinig nach hause.

was mir in cairns besonders auffaellt sind die vielen alkoholsuechtigen aborigines. rund 80% der aborigines die ich gesehen habe waren entweder alkoholsuechtig und/oder verwahrlost, was mich sehr nachdenklich stimmt. ich denke nicht, dass sich das urvolk der aborigines im stadtleben fern des tschungels wirklich zurecht finden kann. jedenfalls kam gestern eine aborigines zu mir an den tisch und meinte, dass eine pizza viiiieeeeel zu viel sei fuer lediglich einen mann und ob sie nicht mittessen koennte. jedenfalls war die pizza wirklich zuviel fuer mich und ich habe sie gerne mit ihr geteilt. wir sind ja schliesslich eh alle ein volk meinte die aborigines dame als ich ihr sagte, dass ich from switzerland komme... take care!